Baubericht Nr. 32 vom 18.07.11
Die neuen Rosetten
Nachdem der âBazarâ nun schon einige Tage her ist, habe ich wieder mehr Zeit Ihnen die Baufortschritte am Turm zu zeigen.
Heute will ich Ihnen zunächst eine sehr markante Stelle am Turm zeigen:
Die Rosetten direkt über den Schallläden.
Hier liegt ein Rohling aus massivem, weißem Sandstein in unserer âDombauhütteâ.
Die sternförmige Öffnung wird zunächst mit einem Winkelschleifer so tief wie möglich in den Stein geflext.
Anschließend werden an den Schnittkanten entlang mit einem Kernbohrer dutzende Löcher durch den Stein gebohrt bis die Form grob ausgearbeitet ist.
Dann beginnt das klassische Steinmetzhandwerk:
Der Stern wird säuberlich herausgearbeitet, der äußere Rand abgerundet.
Insgesamt müssen drei der acht Rosetten erneuert werden.
Zwei neue Rosetten wurden bereits eingesetzt.
Die kaputten Rosetten waren nach dem Krieg aus Stahlbeton gegossen worden.
Bilder der Schäden sehen Sie im Baubericht Nr. 19
Hinter dieser neuen Rosette ist eine Schräge Steinplatte zu erkennen.
Diese sorgt dafür, dass Regenwasser ungehindert ablaufen kann und nicht ins Innere gelangt.
Die schweren Rosetten werden zum Einbau ganz klassisch mit einem Flaschenzug in die optimale Einbauposition gebracht.
Aber auch an anderer Stelle gehen die Arbeiten voran.
Die zuvor gereinigten Fugen wurden frisch verfugt.
Auch die neuen Säulen sind mittlerweile fertig und das umgebende Mauerwerk ist ebenfalls fertig verfugt.
Hier sehen Sie einen Fensterbogen, dessen Ziersteine an der Oberfläche verwittert waren.
Die Steine an sich sind jedoch noch völlig intakt.
Daher wurde hier lediglich die Oberfläche soweit abgetragen, dass keine verwitterten Stellen übrig blieben.
Diese Steine, die noch original aus dem 19. Jahrhundert stammen, können nach einer Versiegelung weitere 160 Jahre überdauern.
Hier sehen Sie ein ursprüngliches Zierfries das ebenfalls noch erhalten blieb.
Auf der gegenüberliegenden Turmseite wurde dieses Fries im Krieg zerstört.
Beim Wiederaufbau hat man das Fries mit den damals vorhandenen Mitteln nachgebildet. (links)
Bei der ersten Außensanierung 1980 wurde dann offenbar ein Teil dieses Frieses ersetzt. (rechts)
Man sieht hier wunderbar 3 Bauphasen direkt nebeneinander.
Abschließend noch ein Blick auf das Gerüst:
So sehen mittlerweile alle Gerüstböden aus.
Das Aluminium ist vor Schutt und Staub nur noch stellenweise zu erahnen.